Bei ihrem traditionellen Pressegespräch vor der Vertreterversammlung der Bank standen Vorstandssprecher Carsten Müller und seine Kollegen Ralf Heß, Michael Hoffmann und Klaus Steckmann der Presse Rede und Antwort.
Volksbank kann Top-Ergebnis präsentieren
Heidelberg/Weinheim, 09.05.2022
Vorstände können von gutem Geschäftsjahr berichten
Die Vertreterversammlung einer Genossenschaftsbank entspricht in etwa dem, was eine Hautpversammlung für Aktionäre ist. Im Fall der Volksbank Kurpfalz haben am heutigen Montag, 576 gewählte Vertreterinnen und Vertreter der Bank die Möglichkeit, sich über das zurückliegende Geschäftsjahr 2021 aus erster Hand zu informieren und die Interessen der über 65.000 Mitglieder zu vertreten. Das bereits im Februar veröffentlichte Ergebnis wurde durch den Prüfungsverband der Bank bestätigt und wird heute von Vorstand und Aufsichtsrat auf der Vertreterversammlung in der Weinheimer Stadthalle präsentiert. "Wir freuen uns quasi doppelt", sagt Vorstandssprecher Carsten Müller, "zum einen kommt in diesem Jahr die neue Vertreterversammlung der fusionierten Bank in der Stadhalle Weinheim erstmals persönlich zusammen, zum anderen können wir über ein wirklich gelungenes Geschäftsjahr 2021 berichten."
Neben der um 346,8 Mio. Euro auf aktuell 3,70 Mrd. Euro gewachsenen Bilanzsumme sind es besonders die guten Ertragszahlen, von denen Vorstand und Aufsichtsrat auf der Versammlung berichten wollen. "Wir konnten unseren Zinsüberschuss um 7,1 Prozent auf 48,4 Mio Euro steigern. Beim Provisionsergebnis haben wir mit 29,9 Mio. Euro, und damit einem Plus von 14,3 Prozent, ein absolutes Spitzenergebnis erzielt", erklärt Klaus Steckmann. Dieses Ergebnis sei, so Steckmann, zum einen dem stetigen Ausbau des Wertpapiergeschäftes, insbesondere der bankeigenen Vermögensverwaltung, zu verdanken, aber auch das Firmenkundengeschäft, die gewerblichen und privaten Immobilienfinanzierungen, das Immobilienvermittlungsgeschäft sowie das Vermittlungsgeschäft aus der Genossenschaftlichen Finanzgruppe, die u. a. das Versicherungs- und Bauspargeschäft der Bank abdeckt, haben ihren Teil dazu beigetragen.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen 3,0 Prozent Dividende vor
Über ihre Geschäftsanteile werden die Mitglieder der Volksbank Kurpfalz am wirtschaftlichen Erfolg der Bank beteiligt. Nach einer Dividende in Höhe von 2,0 Prozent für das Jahr 2020 wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 3,0 Prozent vorschlagen.
"Mit dieser Höhe, so denken wir, tragen wir dem guten Geschäftsjahr Rechnung und bieten unseren Mitgliedern eine attraktive Rendite, die mit aktuellen Dividendenrenditen vieler DAX-Unternehmen (Durchschnitt aktuell 3,1%), mithalten kann", erklärt Vorstandsmitglied Klaus Steckmann. Steckmann betont aber: "Wir wissen, dass sich unsere Mitglieder über eine hohe Dividende freuen, wichtiger aber ist es mit dem Jahresüberschuss die Eigenkapitalbasis der Bank weiter zu stärken, denn sie bildet die Grundlage für unsere Kreditvergabe." Mit dem Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses könne man sich bereits heute für die bevorstehenden Verschärfungen der Eigenkapitalanforderungen für Banken wappnen, so Steckmann: "Denn vor dem Hintergrund der aktuell steigenden Zinsen rechnen wir mit einem deutlichen Anstieg der Kreditnachfrage und für diese brauchen wir ausreichend Eigenkapital."
Auch laufendes Geschäftsjahr zeigt: Fusion nachhaltig gelungen
Nicht nur das Ergebnis des zurückliegenden Geschäftsjahres, auch die aktuellen Zahlen belegen, dass sich durch die Fusion, die neben den gewünschten Synergieeffekten oftmals auch einen längeren Entwicklungs- und Ertagsstillstand mit sich bringen kann, der gewünschte Erfolg schneller als geplant eingestellt hat. "Wir sind sehr stolz, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser, durch die Pandemie doch oft auch belastenden Zeit geleistet haben"; betont Vorstandssprecher Müller. "Trotz der Tatsache, dass viele Veranstaltungen, bei denen sich die Mitarbeitenden näher hätten kennenlernen können, ausfallen mussten, sind die einzelenen Bereiche zu leistungsstarken Teams zusammengewachsen. Und wie versprochen werden wir jetzt das Aufgeschobene nachholen."
Steigende Zinsen machen nachdenklich
Ausgehend von den USA sehen die Vorstände der Bank eine Welle an Zinserhöhungen, deren sich die Europäische Zentralbank nicht mehr lange verwehren kann. Insbesondere im Angesicht der aktuell sehr hohen Inflationsraten, so Vorstandsmitglied Ralf Heß, seien steigende Zinsen unmittelbar mit höheren Kosten -auch für die Bank- verbunden. Deshalb setze man viel daran das zinsunabhängige Provisionsgeschäft weiter auszubauen. "Unseren Kunden, insbesondere denen, die sich mit einer Immobilienfinanzierung oder auch einer Anschlussfinanzierung beschäftigen, empfehlen wir jetzt zu handeln und sich den aktuell noch niedrigen Zinssatz zu sichern", ergänzt Hoffmann.
LieblingsbankBONUS vergünstigt Kontomodelle
Nachdem der Bundesgerichtshof im letzten Jahr bestimmte Teile der Allgemeinen Geschäftsbedingungen vieler Banken für unwirksam erklärt hatte, war auch die Volksbank Kurpfalz gezwungen, alle 65.000 Kunden anzuschreiben, um für eine neue rechtssichere Grundlage der Geschäftsbeziehung zu sorgen. Vorstand Ralf Heß erklärt: "Wir hätten es gerne vermieden unsere Kunden mit so viel Papier zu überschütten, aber um nach dem BGH-Urteil alle Kunden wieder auf den gleichen rechtlichen Stand zu bringen, war das leider notwendig." "Wir haben die Gelegenheit auch dafür genutzt, um mit den Kunden unsere neuen Kontomodelle zu vereinbaren und unseren LieblingsbankBONUS anzubieten, mit dem sie einen Teil der Kontoführungskosten reduzieren können", ergänzt Michael Hoffmann.
Umsetzung der Strategie läuft auf Hochtouren
Der im letzten Jahr angelaufene Strategieprozess für die damals neue Volksbank Kurpfalz, bei dem neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank auch die Mitglieder der Bank von Anfang an mit einbezogen wurden, läuft nach Aussagen von Vorstandssprecher Müller auf Hochtouren. "Wir haben zwischenzeitlich drei Vollzeitmitarbeiter im Einsatz, die sich um die Koordination der verschiedenen Projekte kümmern. Bei ersten Projekten sind wir bereits in der Umsetzung, bei anderen in der Machbarkeitsprüfung", so Müller. "In der Vertreterversammlung werde ich beispielsweise über das Projekt ‚Immobilienrente‘, also über den Ausbau unseres Dienstleistungsangebots im Immobiliengeschäfts, so wie die Einführung des ‚Kümmerer-Services’ berichten." Auch seien Projekte für die Schaffung neuer Beratungsdienstleistungen für Unternehmerinnen und Unternehmer, für den Einsatz so genannter "Digitaler Coaches" und für die Einführung einer Crowdfunding-Plattform für Anleger und Projekt-Initiatoren bereits weit vorangeschritten. "Auch beim Thema Nachhaltigkeit kommen wir gut voran. Noch in diesem Jahr wollen wir unsere erste umfängliche CO²-Bilanz vorstellen. Bei dieser wollen wir nicht nur den CO²-Fußabdruck der Bank berücksichtigen, sondern auch das Verhalten der Mitarbeiter, zum Beispiel durch die Frage mit welchem Verkehrsmittel sie zur Arbeit kommen, berücksichtigen", erklärt Ralf Heß dazu.
Weinheimer Hauptstelle fertiggestellt
"Unsere Hauptstelle in Weinheim ist fertig und wir freuen uns, die Kunden jetzt in einem modernen Ambiente willkommen zu heißen", sagt Klaus Steckmann. Neben mehr Räumen für Beratungen und einem neuen Empfangsbereich hat die Bank wie versprochen weiteren Platz für die Kunst geschaffen. "Neben einer großen Projektionsfläche für digitale Kunst haben wir durch den Rückbau der Grünfläche eine neue Ausstellungsfläche geschaffen", erklärt Steckmann weiter. "Offiziell werden wir unsere Galerie Anfang Juni mit einer großen Brixy-Ausstellung wiedereröffnen", ergänzt Carsten Müller.
Auch die angekündigte Bebauung des Schlosskinoareals in der Heidelberger Innenstadt ist nach Angaben der Bank wie geplant angelaufen. Hier sollen bis 2024 zwei neue vierstöckige Gebäude entstehen. "Zum einen bauen wir in Kooperation mit der Evangelischen Stadtmission Heidelberg eine Kindertagesstätte sowie 33 Einheiten für betreutes Wohnen. Zum anderen entsteht ein Wohngebäude mit sieben großzügig geschnittenen Wohnungen in bester Lage. Beide Objekte werden auf einer zweigeschossigen Tiefgarage mit insgesamt 65 Stellplätzen stehen", so Vorstand Ralf Heß.
Aufsichtsrat wird kleiner
Die Vertreterinnen und Vertreter der Bank sind in diesem Jahr neben der Abstimmung über den Abschluss des Geschäftsjahres 2021 auch wieder aufgefordert über die Wiederbesetzung von fünf Aufsichtsratsposten zu entscheiden. "Aktuell besteht der ‚fusionierte‘ Aufsichtsrat aus 16 Personen. Werner Sporer, der 25 Jahre dem Aufsichtsrat angehörte, scheidet in diesem Jahr durch Erreichen der satzungsgemäßen Altersgrenze aus", berichtet Ralf Heß. Man wolle, abgestimmt mit dem Aufsichtsrat die Gelegenheit nutzen und das Gremium auf nunmehr 15 Mitglieder verkleinern. Laut Satzung der Bank müssen pro Jahr ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder ausscheiden. "Bei unserem Aufsichtsratsvorsitzenden Bernhard Müller und unserer Aufsichtsrätin Martina Schafheutle-Kübel endet die Amtszeit regulär. Andrea Odenwälder, Dr. Jan Haaß und Michael Leysieffer haben sich zum Ausscheiden bereit erklärt. Alle fünf stellen sich zur Wiederwahl", so Heß weiter.
Ehrungen für Andreas Huben und Werner Sporer
Seit 25 Jahren sind Andreas Huben und Werner Sporer Mitglied im Aufsichtsrat der Volksbank Kurpfalz. Aus diesem Anlass werden sie im Rahmen der Vertreterversammlung durch den Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband geehrt und erhalten dessen Ehrennadel in Silber.
Überreichung des Wissenschaftspreises "Zukunft der Arbeitswelt"
"Wir wollen unsere Vertreterversammlung in diesem Jahr auch dazu nutzen, den Wissenschaftspreis der Volksbank Weinheim Stiftung, den wir zusammen mit dem ZEW, dem Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim, ausgelobt haben, zu überreichen", informiert Carsten Müller, der auch Vorstandsvorsitzender der Volksbank Weinheim Stiftung ist. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis geht in diesem Jahr an Dr. Jan Kinne. Die Arbeit von Dr. Kinne zeigt auf, dass durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz, themengesteuert Unternehmenswebseiten hochfrequent und vollautomatisiert online ausgewertet werden können. Derzeit werden solche Recherchen überwiegend durch Spezialunternehmen manuell, sprich durch Menschen gemacht. Seine Anwendungsbeispiele sind dabei die Innovationstätigkeit der Unternehmen und die Betroffenheit der Unternehmen von der Corona-Pandemie. "Uns ist es wichtig, den Preis persönlich zu übergeben", unterstreicht Carsten Müller. "Normalerweise tun wir das im Rahmen unseres Neujahrsempfangs. Nachdem dieser ausfallen musste, holen wir das jetzt nach. Ich hoffe sehr, dass wir 2023 unseren dann 10. Wissenschaftspreis zum Jahresauftakt vergeben können", sagt Carsten Müller zum Abschluss des Gesprächs.
Kontakt
Carsten Müller, Sprecher des Vorstandes
Telefon: 06221 909-1002
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